Kirchen im Pfarrverband

Pfarrkirche St. Elisabeth

die jüngste der 5 Kirchen unseres Pfarrverbandes.
Durch eine Initiative von Josef Kardinal Wendel und G.R. Dr. Alois Leinfelder SDB, Pfarrer von St. Wolfgang, wurde im Jahre 1956 die Kuratie St. Elisabeth gegründet und mit dem Bau einer Kirche begonnen, um einerseits den vielen Reisenden, die damals vom Ostbahnhof in die Berge und andere schöne Plätze fuhren, eine Sonntagsmesse anzubieten, andererseits die drei anderen Haidhauser Pfarreien zu entlasten. Die (erste) Kirche wurde von Michael Steinbrecher als querrechteckiger Bau mit vorgezogener Altarinsel entworfen. Das schöne Bauwerk war leider von Anfang an zu groß und wurde auch nicht voller, eher leerer. Wegen des geplanten Baus der U 5, welche knapp neben der Kirche vorbeiläuft, führte die Stadt München eine genaue Prüfung des Bauwerks durch und stellte erhebliche Mängel fest; in manchen der Stahlbetonpfeiler war statt Beton zum Teil nur Luft und rostige Armierung. Die Kirche musste darum abgebrochen werden; nur der Turm, der genau über dem Tunnel steht und besser ausgeführt worden war, konnte stehen bleiben. Nach längerer Diskussion im Ordinariat erhielt schließlich Dipl.-Ing. Herbert Groethuysen den Auftrag, eine neue, kleinere Kirche in Form eines gleichseitigen Achtecks mit anliegenden Begegnungsräumen zu entwerfen.
Das Kirchenzentrum wurde am 26. November 1995 durch Friedrich Kardinal Wetter geweiht, der sich besonders für den Neubau eingesetzt hatte. Auf Initiative des Kirchenbauvereins wurden auch Ausstattungsstücke aus der früheren Kirche, der Kruzifix-Korpus, die Apostelfiguren von Roland Friederichsen sowie die Elisabeth-Gobelins und die Kreuzwegstationen von Alfred Schöpffe wieder verwendet.  Im Jahre 2000 kam eine neue Orgel aus der Werkstätte Dieter Schingnitz, Iffeldorf, mit 23 Registern hinzu. (Autor: Herr Schlehhuber)

Pfarrkirche St. Johann Baptist

Die Pfarrkirche St. Johann Baptist, deren dringend notwendiger Bau schon um 1830 auf der Tagesordnung des Haidhauser Gemeinderates stand, aber zugunsten des Krankenhauses (heute "rechts der Isar") verschoben wurde, entstand dann in den Jahren 1854 - 1879.
Die lange Bauzeit erklärt sich einerseits aus dem chronischen Geldmangel ("Bettlerpfarrer" Johann Georg Walser kam auf seinen Sammelreisen bis nach Wien!), andererseits durch die Abspaltung der Altkatholiken nach dem I. Vatikanischen Konzil 1870/71, denen die Stadt München eine genügend große Kirche bereithalten wollte; später musste die Pfarrgemeinde u. a. aus den Einnahmen von Lotterien die Kirche der Stadt abkaufen.
1998 wurden die Marmoraltäre gereinigt und ergänzt und ein neuer Liturgiebereich mit Altar und Ambo aus Lasa-Marmor geschaffen.
2005 kam die heutige Max-Reger-Orgel hinzu, ein vielbeachtetes Werk der Firma "Freiburger Orgelbau" mit deutsch-romantischer Stimmung.
(Weitergehende Informationen können Sie dem Kirchenführer entnehmen, der am Schriftenstand erworben werden kann.)

Alte Haidhauser Kirche

Die älteste Haidhauser Kirche trägt den Namen "Alte Haidhauser Kirche". Zumindest der Unterbau des Turmes ist noch aus romanischer Zeit.
Das Kirchlein steht an der Grenze des Münchener Lehmvorkommens, und wenn's stark geregnet hat, fließt aus den Stufen davor kräftig das Wasser. Da wird auch schon früher Wasser geflossen sein, und einen Haidhauser Dorfteich gab es dort bis ins 20. Jahrhundert auch.
Zudem lässt der Patron Johannes der Täufer auf eine alte Taufstelle schließen.
Die Kirche ist im unteren Teil des Turmes noch romanisch, das Schiff war gotisch und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg barockisiert und ein neuer, größerer Altarraum angefügt.
Die "AHK" wurde 1820 Pfarrkirche und war schon bald zu klein. Doch bis 1879 mussten die Haidhauser noch auf eine große Kirche warten - die "Mannerleut"  manchmal auch bis zum Ende der Predigt im gegenüberliegenden Wirtshaus, der jetzigen "Kita", an der aber immer noch "Zur Alten Kirche" steht.
Fotos: © A. Hirschberger, Text: ©Herr Johann Schlehhuber

Pfarrkirche St. Wolfgang


Die Pfarrkirche St. Wolfgang ist die Haidhauser Kirche mit den meisten Vorgängerbauten.
Der erste war eine herzogliche Jagdkapelle an der heutigen Wolfgangstraße neben den "Kleinen Wirt" (jetzt "Wasserwerk"). Diese war Mitte des 19. Jahrhunderts so durchfeuchtet, dass sie 1878 abgebrochen werden musste. Die neue Seelsorgstelle, welche aufgrund des gewaltigen Zuzugs ins "Franzosenviertel" erforderlich wurde, erhielt das Patrozinium der Kapelle.
An der Orleansstraße 9 wurde eine Notkirche errichtet, die für 20 Jahre der neuen Gemeinde eine Heimat geben sollte, weil sich Planung und Bau einer geräumigen, künstlerisch hochstehenden Kirche aus verschiedenen Gründen hinzogen. Erst am Wolfgangstag des Jahres 1920 weihte Kardinal Faulhaber die neue Kirche ein.
In den Bombennächten Oktober 1943 und April 1944 wurde die Kirche bis auf den Turm zerstört; auch die große Marienstatue blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Nun war wieder eine Notkirche nötig: sie fand sich in der Halle einer Traktorenfabrik gleich links vom Pfarrhaus.
Diese wurde mit einfachen Mitteln zu einem würdigen Gotteshaus ungestaltet, das nun wieder etwa 20 Jahre herhalten musste. Erst am 15. Mai 1966 wurde die jetzige Wolfgangskirche, errichtet nach Plänen von Michael Steinbrecher, von Kardinal Döpfner geweiht. Die Kirchenbänke in den seitlichen Blöcken waren noch für die zweite Notkirche gefertigt worden - solide Handwerksarbeit in Notzeiten! (Autor: Herr Schlehhuber)